Lotta: "Now/Here"

Datensicherheit, Überwachung und Informationsfreiheit

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Die „ Remote Chaos Experience“ (rC3) des CCC (Chaos Computer Clubs) im Jahr 2021 ist Geschichte und zu den Kernthemen gehörten Datensicherheit, Überwachung und Informationsfreiheit.

Diese 3 Aspekte, die die aktuelle Diskussion im Internet bestimmen, fordern quasi jeden Entwickler heraus, Gedanken und Konzepte zu diskutieren und auf aktuelle Tendenzen einzugehen.

Für uns, den Machern von Lotta, ist gerade die Entwicklung im Bereich Bildung interessant, denn in einem Artikel der taz vom 30.12.2021 wurde hier auf „[...]schockierende Datenlecks, [...] bei Schul-Software [...]“ hingewiesen und die provokante Frage gestellt: „Wohin aber mit all der Wut und dem Tatendrang?“ (vgl.: https://taz.de/Kongress-des-Chaos-Computer-Clubs/!5822189/)

Der Aspekt Datensicherheit

Die jüngste Geschichte hat es gezeigt und eine Tendenz wird immer wieder bestätigt – je größer und umfangreicher die Systeme, desto größer die Angriffsfläche, desto lukrativer eine Cyberattacke, desto kostspieliger die Sicherheit.

Der Aspekt Überwachung

Je größer ein System ist, in dem sich ein Nutzer bewegt, desto stärker ist das Gefühl der Überwachung. Schon bei regionalen Systemen wie etwa „LernSax“ haben Administratoren Zugriff auf Daten, Materialien, E-Mails oder Chatverläufe. Diese Administratoren sind für Lehrer und Schüler fremde Personen. Bildung funktioniert jedoch auf zwischenmenschlicher Basis und ist erst erfolgreich, wenn "die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt".

Der Aspekt Informationsfreiheit

… ist seit der Erfindung des Internets gegeben, stetig gewachsen und für den Bereich Schule mittlerweile unüberschaubar. Hier benötigen Lehrer und Schüler Medienkompetenz, um die Flut von Lernmaterialien zu überblicken und für sich zu nutzen.

Die vielen Schulformen, Bildungskonzepte, pädagogische Konzepte, Altersstufen oder Fächerangebote auf einer Plattform anzubieten und/oder zugänglich zu machen, ist ein hoffnungsloser Versuch und wird es auch bleiben.

Immer wieder ist zu beobachten, dass Verantwortliche von Bildungsplattformen solche Materialpools aufbauen möchten und dabei Ressourcen verschwenden.

Wohin mit der all der Wut?

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Denn aktuell werden massiv Gelder in den Ausbau der digitalen Infrastruktur gesteckt und aufgeblähte Systeme entwickelt, die den Anspruch haben, für alle Schulen Informations- und Kommunikationsplattform zu sein. Das hat bei vorangegangenen Versuchen nicht geklappt und das wird auch diesmal nicht funktionieren.

Warum? Weil sich diese Systeme nicht am Bedarf der Lehrer und Schüler orientieren. Ich habe viele Kollegen gefragt, wie intensiv sie ihre regionale Lernplattform nach dem Lockdown genutzt haben. Die häufigste Antwort war: „Gar nicht. Ich bin froh, dass wir das nicht mehr machen müssen!“

Wohin aber mit dem Tatendrang?

Wir haben unseren Tatendrang in die Entwicklung von Lotta gesteckt. Lotta ist eine Kommunikationsplattform für genau eine Schule. Klein aber fein, denn wie Lotta aussieht, wie Lotta genutzt werden kann, welche Inhalte angeboten werden und wer Lotta administriert, bestimmt die Schule.

Die Administratoren sind Personen, die man im Schulhaus ansprechen kann, um beispielsweise einen neuen E-Learning-Bereich für sein Fach aufzubauen. Hier können Materialien geteilt werden, die zum Bildungskonzept der Schule passen und mit Fachkollegen abgestimmt sind.